Integraler Ansatz nachhaltiger Siedlungsentwicklung in schrumpfenden ländlichen Regionen

in: Abt, Jan / Blecken, Lutke / Bock, Stephanie / Diringer, Julia / Fahrenkrug, Katrin (Hrsg.): Kommunen innovativ – Lösungen für Städte und Regionen im demografischen Wandel. Ergebnisse der BMBF-Fördermaßnahme. Berlin 2020.

Kurzfassung:

Zur Bewältigung der Leerstandsproblematik und der Verödung der historischen Dorfkerne in strukturschwachen ländlichen Regionen bedarf es ganzheitlicher und strategischer Ziele und Ansätze der Dorf- und Regionalentwicklung. Ein breit verstandenes aktives Leerstandsmanagement, als Teil einer solch umfassenden Innenentwicklungsstrategie, stellt einen geeigneten strategischen Managementansatz und ein Instrument dar, um eine nachhaltige Siedlungsentwicklung zu befördern. Um diesen Ansatz erfolgreich umzusetzen muss er jedoch sowohl innerhalb der Gemeinde, interkommunal als auch regional von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft getragen sowie aktiv und konsequent verfolgt werden.

Die Herausforderung dabei: Interkommunale Leerstands- und Innenentwicklungsinitiativen von politischer Seite zu initiieren, Managementstrukturen aufzubauen und zu etablieren benötigt erfahrungsgemäß mehrere Jahre. Dies erfordert insbesondere von den Initiatoren (i.d.R. Bürgermeister*innen) aber auch allen anderen Beteiligten langen Atem sowie personelle als auch finanzielle Ressourcen. Während es für investive Maßnahmen der Dorf- und Regionalentwicklung verschiedene Fördermöglichkeiten gibt, ist eine (dauerhafte) Förderung solcher verwaltungsinterner Managementstrukturen – als nichtinvestive Maßnahme der integrierten ländlichen Entwicklung bzw. Regionalentwicklung – in der Förderpolitik auf Bundes- und Landesebene jedoch bislang nicht vorgesehen. Der Beitrag zeigt auf, warum die Förderrichtlinien seitens des Bundes, der Länder, aber auch der EU dahingehend überprüft und nachjustiert werden sollten.