bergisch.circular
bergisch.circular
Die kreislauffördernde Kommune in der Praxis
Das Projekt „bergisch.circular“ baut kreislaufwirtschaftliches Verwaltungshandeln in städtischen Strukturen auf. Neben nachhaltig ökologischen Vorteilen soll dies eine positive strukturstärkende Wirkung auf die Region mit sich bringen. „bergisch.circular“ unterstützt hierfür die intensive Zusammenarbeit zwischen drei Kommunen im Bergischen Städtedreieck mit Fokus auf den Handlungsfeldern „Zirkuläres Bauen“, „Öffentliche Beschaffung“ und „Abfallvermeidung“.

Städte als Katalysator für eine zirkuläre Zukunft
Kreislaufwirtschaft als ein zentrales Element der ökologischen Modernisierung der Gesellschaft eröffnet neue Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Betrachtung der kommunalen Ebene legt jedoch das Fehlen kreislauffördernder Strukturen offen. Hier setzt das Projekt bergisch.circular an. Die Kommunen des Bergischen Städtedreiecks – Wuppertal, Solingen und Remscheid – entwickeln und etablieren zusammen mit der Wissenschaft und Wirtschaft interkommunales kreislaufförderndes Verwaltungshandeln. Die Vision: Städte als Katalysatoren für eine zirkuläre Zukunft. Die anwendungsorientierte Entwicklung, Testung und Optimierung dieser Strukturen mit Konzentration auf die Handlungsfelder „Zirkuläres Bauen“, „Öffentliche Beschaffung“ und „Abfallvermeidung“ steht dabei im Fokus. Während der Projektlaufzeit sollen neue gemeinsame Kommunikations- und Arbeitsstrukturen sowie regionale Lösungskonzepte geschaffen werden. Beispiele hierfür könnten sein:

  • Die regionale Sammlung spezifischer Ressourcen – wie Matratzen – zur Abfallvermeidung.
  • Die Durchführung regionaler Kompetenzvermittlungsformate zu BIM (Building Information Modeling) und Urban Mining Prozessen für Verwaltungsmitarbeitende.

Kreativmethoden in die Verwaltung bringen
Aus einer kommunalen, aber auch regionalwirtschaftlichen Perspektive ergibt sich der Anspruch, die Zusammenarbeit in puncto Kreislaufwirtschaft zu stärken. Über Jahrzehnte gewachsene Strukturen im Verwaltungshandeln gilt es zu innovieren. Dieser komplexen Herausforderung stellen sich die Projektpartnerinnen und Projektpartner unter Anwendung der Design Thinking Methode. Darunter versteht man die systematische Herangehensweise an komplexe Problemstellungen. Neben den Projektbeteiligten werden alle relevanten regionalen Akteursgruppen und ihre Sichtweisen in das Projekt eingebunden, da Inter- und Transdisziplinarität Kern des Ansatzes sind. Diese Herangehensweise ermöglicht – basierend auf einer detaillierten Status-quo-Analyse der Verwaltungsstrukturen und Stoffströme im Bergischen Städtedreieck – in gemeinsamen Workshops, Ideen und innovative Lösungsansätze für die Handlungsfelder zu erarbeiten und in der Praxis zu testen. Durch den Einsatz von Kreativmethoden zur Lösung komplexer Probleme wird der agile Umgang mit Transformationsprozessen in der Stadtverwaltung angestoßen und erleichtert. Beteiligt am Projekt "bergisch.circular" sind insgesamt sechs Projektpartner für Kreislaufwirtschaft, die in den beteiligten Städten, in der Stadtverwaltung bzw. bei den städtischen Eigenbetrieben, dem Wuppertal Institut und der Neuen Effizienz entstehen.

„Blueprint“ für kreislauffördernde Verwaltungsstrukturen
Die Entwicklung konkreter Maßnahmen der öffentlichen Hand zur Etablierung einer regionalen Kreislaufwirtschaft dient als Grundlage für einen nachhaltigen Strukturwandel in Richtung zirkuläres Wirtschaften. Mittel- bis langfristig kann so regionale Wertschöpfung generiert, die Ressourceneffizienz und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt sowie notwendige Rahmenbedingungen für eine zirkuläre Wirtschaft in den drei Verwaltungen geschaffen werden. Um einen umsetzungsorientierten Austausch in der Region zu garantieren, sind Politik-, Wirtschafts-, und weitere regionale Beteiligte über einen Beirat im Projekt integriert. Die interkommunale Aufstellung löst Entwicklungspotenziale aus, die die Kommunen allein nicht erzeugen können.

Neben der Förderung des ökologisch wirtschaftlichen Strukturwandels in der eigenen Region, sollen auch andere Kommunen von den Projekterkenntnissen profitieren. Konkretes Ergebnis ist daher die Verröffentlichung eines „Blueprint“. Als Leitfaden gibt dieser Orientierung und Impulse für Kommunen deutschlandweit.