Multilokalität als Thema in ländlichen Räumen
Multilokalität als Thema in ländlichen Räumen
in: Abt, Jan / Blecken, Lutke / Bock, Stephanie / Diringer, Julia / Fahrenkrug, Katrin (Hrsg.): Kommunen innovativ – Lösungen für Städte und Regionen im demografischen Wandel. Ergebnisse der BMBF-Fördermaßnahme. Berlin 2020.
Immer mehr Menschen in Deutschland gehen so weit entfernt von ihrem eigentlichen Wohnort ihrer Arbeit, ihrem Studium oder ihrer Ausbildung nach, dass sie zeitweise woanders leben. Zeitlich begrenzte Arbeitsaufträge, die Nutzung einer Freizeitwohnung, eines Dauercampingwagens oder die nur zeitweise Anwesenheit von Familienmitgliedern (z.B. Kinder getrennt lebender Eltern) gehören auch dazu. Bisher ist wenig bekannt über den Alltag derjenigen, deren Leben an mehreren Orten stattfindet. Informationen darüber sind für die Kommunen jedoch zunehmend von Bedeutung, um die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, die Nachfrage nach Infrastrukturen, das Mobilitätsangebot oder das Ehrenamt zu berücksichtigen.
Im Projekt TempALand wurden deshalb die Auswirkungen multilokaler Lebensweisen im Landkreis Diepholz analysiert und entsprechende Handlungsoptionen für die Kommunen des „Diepholzer Landes“ entwickelt. Dieser Beitrag beschreibt zunächst das Phänomen der multilokalen Lebensweisen und stellt dann beispielhaft ausgewählte Auswirkungen multilokaler Lebensweisen und kommunale Handlungsoptionen im Bereich des Wohnungsmarktes und des bürgerschaftlichen Engagements vor.