Neue Studie: „Neu im Dorf - Wie der Zuzug das Leben auf dem Land verändert“
Das (Land)Leben ist kein Ponyhof? Über Landlust und ihre Folgen
Günstigerer Wohnraum, Home-Office und Gärten: Immer mehr Menschen ziehen in ländliche Räume. Doch was bedeutet das für die betroffenen Gemeinden? Eine neue Studie untersucht die Konsequenzen.

Immer mehr Menschen ziehen in ländliche Räume. Bundesweit verzeichnen etwa zwei von drei ländlichen Gemeinden Wanderungsgewinne - ein Jahrzehnt zuvor traf dies nur auf etwa jede vierte ländliche Gemeinde zu. In der neu erschienenen Studie "Neu im Dorf - Wie der Zuzug das Leben auf dem Land verändert" des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung und der Wüstenrot-Stiftung wird der Frage nachgegangen, was Wanderungsgewinne für die betroffenen ländlichen Gemeinden bedeuten. Dazu wurden sechs Gemeinden aus verschiedenen Bundesländern, die zuletzt viel Zuzug erfahren haben, genauer unter die Lupe genommen. Die Studie basiert auf der Analyse beider Institute » "Landlust neu vermessen" aus dem Jahr 2022, welche die Wanderungsstatistiken der vergangenen Jahre in Deutschland untersuchte.

Zentrales Ergebnis der neuen Studie ist, dass der Zuzug aufs Land sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Zum Beispiel beleben Familien oder Pendler*innen, die sich für das Leben auf dem Land entscheiden, den ländlichen Raum, was die Herausforderungen des demografischen Wandels vor Ort abmildern kann. Allerdings gehen die neuen Landbewohner*innen mit unterschiedlichen Erwartungen an das "Landleben" heran. Hier betont die Studie, dass Zuzügler*innen und Alteingesessene ihr Zusammenleben gemeinsam gestalten müssen. Ehrenamtliches Engagement wird hier als eine Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens und der Vernetzung hervorgehoben. Laut der Studie braucht es auch Orte des Austauschs und der Begegnung, die aktiv geschaffen werden müssen. Damit wachsende Dorfgemeinschaften gut funktionieren, brauchen sie dementsprechend nicht nur gute strukturelle Voraussetzungen wie zum Beispiel eine gute Verkehrsanbindung, sondern auch aktives soziales Engagement.

» Link zur Studie

» Pressemitteilung im Tagesspiegel