Von WD-40 und Sekundenkleber. Eine Analyse der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Lippe, NRW auf Sozialkapital nach Robert D. Putnam.
in: SROI-Werkstattbericht No. 4. HSPV NRW.
Kurzfassung:

Freiwillige Feuerwehren sind aus der kommunalen Daseinsvorsorge nicht wegzudenken. Und dennoch sehen sie sich mit rückläufigen Mitgliedszahlen konfrontiert. Vor diesem Hintergrund wird im vierten Werkstattbericht am Beispiel der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Lippe untersucht, inwiefern die Zusammenarbeit von Kommunen und Ehrenamtlichen zukunftsfähig gestaltet werden kann. Der Bericht geht der Frage nach, welche Formen von Sozialkapital nach dem US-amerikanischen Theoretiker Robert D. Putnam in der Freiwilligen Feuerwehr erzeugt werden. Darüber hinaus wird untersucht, welche Effekte das produzierte Sozialkapital auf die Zusammenarbeit mit der zuständigen Kommune hat.

Zentrales Ergebnis der Analyse ist, dass die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Lippe kleine, strukturell dichte Netzwerke darstellen, wobei Engagierte eine starke kameradschaftliche Beziehung aufweisen. Die Reziprozität zwischen Freiwilliger Feuerwehr und Kommune wird von den Ehrenamtlichen jedoch als einseitig empfunden, wodurch die effektive Zusammenarbeit zwischen Freiwilliger Feuerwehr und Kommune aus dem Gleichgewicht gerät. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden zwei Handlungsoptionen abgeleitet und diskutiert. Als besonders aussichtsvolle Handlungsoption wird der konkrete Leistungsaustausch (Vergünstigungen von Tätigkeiten) vorgestellt.