KomKomIn: Erfolgreiche Durchführung eines Fachforums im Rahmen des Zukunftsforums Ländliche Entwicklung 2024
Berechenbar und bezahlbar? Ehrenamt und Engagement in ländlichen Regionen
Das vom Difu und IR&E am 24. Januar 2024 veranstaltete Fachforum thematisierte die Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement und Bürgerbeteiligung für die regionale Wertschöpfung in ländlichen Räumen und setze sich anhand von Beispielen aus der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ mit der Frage auseinander, wie ein zukunftsfähiges Ehrenamt gestaltet und gefördert werden kann.

Am 24. und 25. Januar 2024 fand das » 17. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung 2024 (ZFLE) im Rahmen der Grünen Woche statt und setzte mit dem Titel „LAND.SCHÖPFT.WERT – Starke ländliche Regionen“ das Thema regionale Wertschöpfung in ländlichen Räumen in den Fokus. Betont wird immer wieder die Bedeutung der Interaktion von Stadt und Land in verschiedensten Bereichen. Im Rahmen der Veranstaltung führte die Begleitforschung » KomKomIn der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ (Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Institut Raum & Energie (IR&E)) am 24. Januar 2024 ein Fachforum mit dem Titel „Berechenbar und bezahlbar? Ehrenamt und Engagement in ländlichen Regionen“ durch. Das Fachforum setzte sich mit der Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement und Bürgerbeteiligungsansätzen für die regionale Wertschöpfung in ländlichen Räumen anhand von Beispielen aus der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ auseinander und diskutierte mit den Teilnehmenden neue und inspirierende Wege.

Das Fachforum begann mit einer Begrüßung durch Kathrin Fahrenkrug (IR&E, Moderation) und Dr. Vera Grimm (BMBF). Beide stellten die zentralen Themen der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ vor und betonten den besonderen und hohen Wert bürgerschaftlichen Engagements für unsere Gesellschaft: Ehrenamtliches Engagement stärkt Kommunen, gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine lebendige Demokratie. Doch wie kann das Ehrenamt gefördert werden? Wie können neue Formen des Ehrenamts entstehen? Und wie sieht ein zukunftsfähiges Ehrenamt aus?

Diesen Fragen widmen sich Verbundvorhaben der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“, welche anschließend von Dr. Stephanie Bock (Difu) vertiefend vorgestellt wurde. Der Ausgangspunkt der Fördermaßnahme sind strukturschwache und ländliche Regionen, die mit bestimmten Herausforderungen kämpfen – darunter schwindende Angebote der Daseinsvorsorge, eine alternde Bevölkerung, Abwanderung oder verödende Ortskerne. Wie unter einem Brennglas werden hier Herausforderungen besonders deutlich. In der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ eruieren und bearbeiten Wissenschaft und kommunale Praxis gemeinsam Herausforderungen und suchen gemeinsam nach innovativen Lösungen. Drei Verbundvorhaben wurden anschließend als gelungene Beispiele vorgestellt: Sie zeigen, dass Lösungen für Herausforderungen existieren.

Carl Schlehmeier (Kreis Lippe) vom » Verbundvorhaben „SROI“ erläuterte, wie das Verbundvorhaben SROI Ehrenamt berechenbar macht und damit neue Formen von Wertschätzung und politischer Kommunikation ermöglicht. Erfahrungen aus der Verbundlaufzeit von » Zhoch3 stellte Dr. Michael Kolocek (ILS Research gGmbH) vor und führte an, dass auch finanzielle Anerkennung notwendig sei. Dr. Nora Rigamonti (BTU Cottbus) erkannte aus dem » Verbundvorhaben Altersinnovationen den Bedarf an Eigeninitiative und zeitlicher Kapazität der Ehrenamtlichen und betonte, dass das alltagspraktische Erfahrungswissen der Bürger*innen gewinnbringend ist, um sich zukunftsfähig aufzustellen.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion wurde sich der Frage zugewandt, was passiert, wenn die Wissenschaft die Kommune nach Beendigung der Projektarbeit „verlässt“ und wie die Selbstermächtigung von Kommunen langfristig abgesichert werden kann. Ebenso wurde diskutiert, wie Nachwuchs und Jugend für ehrenamtliches Engagement aktiviert werden können und welche Potentiale digitale und intergenerationale Ansätze für das Ehrenamt mit sich bringen können.

Zum Abschluss betonte Frederik Bewer, Bürgermeister der Stadt Angermünde, in seinem anfeuernden Plädoyer für das Ehrenamt, dass ohne Ehrenamt keine Daseinsvorsorge und keine Innovation möglich sind. Für ein gestärktes und zukunftsfähiges Ehrenamt müssen neue Begegnungsräume geschaffen und aktiv Mut gemacht werden.

» Weitere Informationen zum Programm des Fachforums (Stand 22.12.2023)

» Aufzeichnung des Livestreams vom Fachforum zum „Nachschauen“

Einige Eindrücke vom Fachforum „Berechenbar und bezahlbar? Ehrenamt und Engagement in ländlichen Regionen“ der Begleitforschung KomKomIn vom 24. Januar 2024 finden Sie in der Galerie unten (Fotos: Julia Reiss, Wolf-Christian Strauss, Screenshots Livestream).