ISDN: Fortschritte in vier Reallaboren
ISDN: Fortschritte in vier Reallaboren
Verschiedene Ansätze, ein Ziel: die integrierte Gestaltung von Daseinsvorsorge und klimaangepasster Stadtentwicklung
Das Vorhaben "ISDN" gibt Einblick in die aktuellen Fortschritte der verschiedenen Projekt- und Forschungsstränge.

Das Vorhaben » ISDN hat das Ziel verschiedene Ansätze der Stadtentwicklung in einem Gesamtkonzept für Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit zu integrieren. Für die untersuchten Themenfelder und Ansätze führt das Projekt eine Reihe von Reallaboren durch. Der aktuelle ISDN Newsletter (siehe unten) bietet Einblick in die Fortschritte der verschiedenen Projektstränge.

  • Im Rahmen des Reallabors "Fahrradverkehr als Teil einer kleinstädtischen Verkehrswende" hat das Projekt anhand einer Radtour mit Bürger*innen und Forscher*innen erörtert, wie stark frequentierte Routen sicherer und attraktiver für Radfahrer*innen gestaltet werden können. Die Radtour zeigte auch unzureichende Beschilderung auf vorhandenen Radwegen auf. Die teilnehmenden Forscher*innen der Universität Kassel gewannen Einblick in die praktische Arbeit vor Ort, Bürger*innen wiederum erhielten Anregungen aus wissenschaftlicher Sicht. Nach erfolgter wissenschaftlicher Auswertung werden die Ergebnisse in einem Workshop vorgestellt. 
     
  • Im Reallabor "Bahnhofsumfeld Gößnitz" tauschten sich Stadtplaner*innen über die Arbeit mit Integrierten Stadtentwicklungskonzepten (ISEK), sowie vorhandene Förderstrukturen und Instrumente aus, um diese im Vorhaben anzuwenden. Die Workshop-Teilnehmer*innen bereiteten sich auch auf die Planungsmethode "Charette" vor. Zentrale Fragestellung: "Wie sollte das Eingangstor in die Stadt aussehen?". Bei der Charette soll die städtebauliche Situation des Bahnhofsgeländes und -umfelds betrachtet werden, um zu überprüfen, welche Flächen entbehrlich sind und anderweitig genutzt werden können.
     
  • Im Reallabor "Photovoltaik und andere erneuerbare Energien im Bestand – Nachrüstung per Stadterneuerung" wurde über die Sichtbarkeit von Energie(erzeugung) in der Stadt diskutiert. Es stellte sich heraus, dass es viele Ideen und einen gemeinsamen Wunsch des Ausbaus erneuerbarer Energien gibt, aber die Antragsstellung für Fördermittel und langwierige Prozesse die Umsetzung hemmen. Ein "Energie-Mapping" soll entwickelt werden, um die energetische Sanierung des Bestands in Kommunen zu erleichtern.
     
  • Im Reallabor "Ländliche Bildungslandschaften und sozialraumorientierte Infrastrukturplanung"  haben die Schüler*innen des Roman-Herzog-Gymnasiums die sozioinfrastrukturelle Ausstattung ihres Wohnorts untersucht. Dabei erarbeiteten sie Empfehlungen für die Infrastrukturplanung, unter anderem die Verbesserung des ÖPNV-Anschlusses in umliegenden Dörfern, die Etablierung von Lebensmittelläden in den Ortsteilen und die Einbindung von Jugendlichen bei der Planung und Gestaltung.

Alle vier Reallabore werden im Sommersemester 2023 um forschungsorientierte Lehre ergänzt. Bachelor- und Masterstudierende der Stadt- und Regionalplanung beschäftigen sich unter dem Titel "Schmölln im Wandel - Daseinsvorsorge einer Kleinstadt" ein Semester mit öffentlichen Räumen in Schmölln. Sie entwickeln konzeptionelle und entwerferische Lösungen, um die Themen Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit in die Stadtentwicklungsprozesse zu integrieren. Ein Teil des Studienprojekts ist eine Exkursion Anfang Mai 2023 nach Schmölln und Gößnitz.

» Weiterlesen im ISDN Newsletter 02/23